Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit bestimmten Hirnleistungen, wie dem Gedächtnis, der Aufmerksamkeit und Konzentration, der Sprache, der visuellen Wahrnehmung, den exekutiven Funktionen (z.B. Handlungsplanung, Flexibilität) oder der Intelligenz. Einschränkungen dieser Hirnleistungen werden kognitive Defizite genannt.
Das Aufgabengebiet der klinischen Neuropsychologie ist das Erkennen (Diagnostik) und verbessern (Therapie) der kognitiven Defizite. Kognitive Defizite können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Dazu gehören unter anderen Gehirn-Verletzungen (z. B. Schädelhirntrauma nach einem Unfall) oder neurologische Krankheiten (z.B. Multiple Sklerose, Alzheimer, Schlaganfall). Neben den kognitiven Defiziten führen Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns häufig auch zu Veränderungen in der Persönlichkeit (Verhaltensauffälligkeiten) sowie zu Veränderungen der emotionalen Befindlichkeit (z.B. depressive Symptome).
Um die kognitiven Defizite gezielt therapieren zu können, muss zuerst ein genaues Profil der einzelnen Defizite erstellt werden. Die Evaluation und Schwächen, aber auch der Stärken, erfolgt im Rahmen einer neuropsychologischen Untersuchung. Die neuropsychologische Therapie hängt stark vom Schweregrad der kognitiven Defizite, den Voraussetzungen (Alter, Schulbildung) sowie von den Anforderungen (berufstätig, Autofahrer) der erkrankten Person ab.